Ich bin immer wieder erstaunt, wie lang oftmals die Liste der Medikamente ist, mit der Patienten in meine Praxis kommen. Und wahrscheinlich werde ich mich daran nie gewöhnen können. Schmerzmittel sind fast immer dabei. Doch ist die Pille bei chronischen Schmerzen wirklich die Lösung?

Fakt ist: Der Körper macht keine Schmerzen, nur um Sie zu ärgern. Schmerzen sind dazu da, uns auf etwas aufmerksam so machen. Er will uns sagen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Doch wir haben das oftmals vergessen. Anstatt uns damit auseinander zu setzen, wofür der Schmerz eigentlich steht, wollen wir ihn einfach weg haben. Und das möglichst schnell und ohne Aufwand. Da kommt die Schmerzpille gerade recht. Sie scheint die Lösung zu sein. Doch sie ist es nicht. Sie unterdrückt nur das Symptom, also die Botschaft unseres Körpers. Die Schmerzen werden unter Einnahme der Pille weniger, aber Heilung kann oft so nicht stattfinden. Im Gegenteil: Die Schmerzen werden chronisch und die Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR – Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung) zur Regel.

Welche Nebenwirkungen gibt es bei gewohnheitsmäßiger Einnahme von Schmerzmedikamenten?

Immer wieder konnte ich in der Praxis beobachten, welche Nebenwirkungen bei regelmäßiger Einnahme von NSAR auftreten können. Darunter sind:

  • Magenschmerzen bis hin zu Magenbluten, das Risiko für Magengeschwüre ist hier deutlich erhöht
  • Bauchschmerzen und Verstopfungen
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen / Ödeme
  • Erhöhte Leberwerte
  • Aber auch das Risiko der Herz-/Kreislauferkrankungen bis hin zum Herzinfarkt ist erhöht

 

Verstehen Sie mich nicht falsch: Schmerzmittel haben ihre Berechtigung. Nach einem akuten Unfall oder frisch nach einer OP ist ein Schmerzmittel absolut sinnvoll. Oder zum Beispiel auch, wenn ich starke Rückenschmerzen und heute noch ein wichtiges Vorstellungsgespräch habe. Auch da kann man mal eine Pille nehmen. Aber bei dauerhaften chronischen Schmerzen ist es in meiner Welt sinnvoll erst alle Alternativen auszuprobieren und sich ganzheitlich mit dem Schmerz auseinander zu setzen, bevor man dauerhaft Medikamente nimmt.

Im Bereich chronischer Rücken-, Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen mache ich selber sehr gute Erfahrungen mit folgenden Methoden:

  1. Orthomolekularer Medizin: Hier prüfen wir, ob alle Bausteine vorhanden sind, damit der Körper sich selber reparieren kann. Auch ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen oder Eiweißen kann zu Rückenschmerzen führen.
  2. Entsäuerung/Entgiftung: Schlacken aus Fehlernährung und Umweltgiften setzen sich gerne in der Region unterer Rücken nieder. Diese Toxine können Rückenschmerzen mit auslösen.
  3. Darmgesundheit: Eine Darmsanierung kann den Rücken entlasten. Ganz besonders bei Darmträgheit.
  4. Ernährung: Gesunde Ernährung hilft bei der Gewichtsregulierung und liefert dem Körper alle Bausteine, die er für einen gesunden Stoffwechsel braucht.
  5. Manuellen Therapiemethoden: Ganz besonders mit der Dorn-Therapie, Massagen, Schröpfen, Triggerpunktbehandlungen und Faszientherpie habe ich gute Erfahrungen.
  6. Akupunktur: Die Entstörung der Meridiane bzw. des Energieflusses ist bei Rückenschmerzen besonders wertvoll.
  7. Störfelder behandeln: Störfelder wie kranke Zähne oder Narben können zu Rückenschmerzen führen. Bitte prüfen.
  8. Phytotherapie: Klassische Pflanzen, wie Arnica oder Beinwell können hilfreich sein. Besonders, wenn wir den Pflanzengeist mit einbeziehen. Hier passt mal die homöopathische Form und mal die Urtinktur.
  9. Bewegungs- und Atemtherapie: Unterstützt den Muskelstoffwechsel und regt das Lymphsystem an. Der Rücken braucht Bewegung für alle Regenerationsprozesse.
  10. Psychotherapie/Coaching: Oft sitzt die Ursache des Schmerzes im seelischem Bereich. Nicht umsonst hat der Volksmund Redewendungen wie: ‚die Last, die Du auf der Schulter trägst‘ oder ‚Du machst Dich krumm‘.  Wenn wir der Last, die auf der Schulter liegt, begegnen, sie identifizieren, finden wir vielleicht einen Weg diese Last abzulegen.

 

Mein Fazit: Hören Sie Ihrem Körper zu. Versuchen Sie die Botschaft des Schmerzes zu verstehen. Dann finden Sie einen Weg raus aus der Falle ‚Chronischer Schmerz‘. Prüfen Sie, ob Sie schon alle anderen Möglichkeiten ausprobiert haben. Welchen Weg sind Sie noch nicht gegangen?

Ihre/Eure Petra Hornung

 

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